Eine der besten Jugendbuchdystopien der letzten zwei Jahre

Aufbruch (Partials #1) - Dan Wells

Einmal bin ich an diesem Buch ja schon gescheitert. Als wirklich ziemlich innovativ klingende Dystopie und da ich nur gutes über Dan Wells Thriller gehört habe, ist das englischsprachige Original von „Partials“ ziemlich schnell auf meiner Wunsch- und dann auch auf meiner Vorbestellungsliste gelandet. Weiter als bis zu Seite 30 bin ich allerdings nie gekommen. Als ich dann gesehen habe, dass es eine deutsche Übersetzung des Buchs geben wird, dachte ich mir, ich gebe dem ganzen doch noch eine Chance, denn zwischenzeitlich waren immerhin doch eingie begeisterte Rezensionen erschienen.

Und „Partials: Aufbruch“ hat mich dann auch nicht enttäuscht. Ich muss sagen, auch beim zweiten Versuch ist es mir nicht ganz leicht gefallen, in die Geschichte hineinzufinden und ich fand den Anfang relativ zäh und schwergängig. Nach den ersten paar Kapiteln allerdings hat mich die Geschichte rund um Protagonistin Kira dann doch gepackt. Und es ist wirklich richtig spannend geworden.

Die Charaktere, die mir am Anfang sehr unnahbar erschienen, haben ab einem gewissen Punkt doch noch an Tiefe und Dreidimensionalität gewonnen – auch wenn gerade die erwachsenen Nebencharaktere sehr platt blieben – und sind dadurch für mich deutlich realistischer geworden, was auch ihre Gedanken, Emotionen und Handlungen sehr viel nachvollziehbarer gemacht hat. Und dadurch ist es mir natürlich auch deutlich leichter gefallen, mich auf die Geschichte einzulassen und mich von ihr fesseln zu lassen.

Denn fesselnd ist die Geschichte wirklich. Dabei gibt es immer wieder Dinge, die so ganz anders ablaufen, als ich es erwartet hätte und die mich durchweg positiv überrascht haben, so – neben diversen unerwarteten Handlungsverläufen – auch der „Mangel“ an Romantik, der in dieser Jugendbuchdystopie herrscht. Hier merkt man doch auf sehr angenehme weise, dass bei diesem Buch ein Mann am Werk war, um das jetzt einmal so platt daher zu sagen, denn in vielen Aspekten hebt sich „Partials: Aufbruch“ angenehm von der breiten Masse an YA-Dystopien, die nun einmal hauptsächlich von Autorinnen stammen, ab.

Alles in allem hat mich Dan Wells mit seinem Jugendroman-Debüt trotz anfänglicher Schwierigkeiten wirklich überzeugen können und für mich besteht kein Zweifel, dass „Partials: Aufbruch“ eine der besten Jugendbuchdystopien ist, die ich in den letzten zwei Jahren gelesen habe. Sehr empfehlenswert!

Quelle: http://anima-libri.de/rezension/dan-wells-partials-aufbruch